Mary Dean ist ein Pseudonym des Autor Harald M. Landgraf.
Das 1944 unter Regie von Thorold Dickinson, mit Ingrid Bergmann und Charles Boyer in den Hauptrollen, entstandene Remake „Das Haus der Lady Alquist“ des britisches Kriminalfilms „Gaslight“ (1940), diente zusammen mit den Romanen der britischen Autorinnen Daphne du Maurier (1907 – 1989) und Victoria Holt, bürgerlich Eleanor Burford (1906 – 1993) der Romanreihe „Gaslicht“, die erstmals im Pabel- Moewig Verlag Ende der 1970er Jahre erschien, als Vorbild. Die Reihe wurde schon bald nach Erscheinen mit einer Wochenauflage von 70.000 Exemplaren verkauft und in fast dreifacher Auflage als Übersetzung in verschiedenen europäischen Ländern angeboten. Ab 1985 bis 1995 kamen die Romane auch in den USA unter dem Titel Gaslight auf den Markt.
Der Ladykrimi oder Geheimnisroman
Während der Film Gaslicht und die ebenfalls verfilmten Romane der Autorin Daphne du Maurier „Rebecca“ und besonders „Gasthaus Jamaika“ noch dem Genre Thriller zugeordnet wurden, brachte Victoria Holt, die auch unter Jean Plaidy, Philippa Carr und einigen anderen Pseudonymen die Elemente Mystik und Liebe verstärkt in ihre Romane. Romantisch verbrämt und hauptsächlich in alten englischen Schlössern angesiedelt, bergen die meist historischen Themen düstere Familiengeheimnisse und zeigen Ansätze übersinnlicher Begebenheiten. Gegenüber du Mauriers Themen erscheint die Krimihandlung bei Holt doch sehr stark abgeschwächt, so dass sich in den nachfolgenden Jahren die Begriffe „Ladykrimi“ oder „Geheimnisroman“ prägten.
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Entsprechend der Tradition du Mauriers und Holts verfasste Landgraf unter dem Pseudonym Mary Dean von etwa 1980 bis 2008 knapp 50 Romane für die Reihe „Gaslicht“, die etwa 1997 an den Martin Kelter Verlag überging und dort um die Reihen Irrlicht und Spuklicht erweitert wurde, die allerdings vor einigen Jahren eingestellt wurden, da augenblicklich wenig Interesse an diese Art von Literatur besteht. Während anfänglich die Tradition noch eingehalten wurde, orientieren sich die heutigen Inhalte zunehmend an modernen Geistergeschichten. Dieser Umstand trägt möglicherweise zu einer schwindenden Leserschaft bei.
Mary Dean als E-Book
Die Romane Mary Deans werden teilweise im Kelter Verlag als Hefte oder Taschenbücher neu aufgelegt oder als E-Book angeboten. Sie erscheinen als Übersetzungen in mehreren Heft- und Taschenbuchreihen in Russland, den USA und, Finnland und in den Niederlanden. Bei HML-MEDIA-EDITION erscheint digitalisiert ebenfalls eine Auswahl dieser Romane.
